Leider geht es hier
nicht um ein Wellness- Wochenende oder sonstigen Beautykram, sondern
um die harte Verweildauer von drei Tagen bei Chianti und 32 C°
warmen Schwefelwasser.
Sie
werden sich als erstes einmal fragen was zur Linken photographisch
dargestellt ist? Es ist eine mittig durchtrennte Kalzitkugel
(d =18mm) deren
kristalliner Aufbau radialstrahlig ist. Währen die Sinterbecken
unberührt, würde man Tausende von Kalzit Igel vorfinden. Da diese
Gebilde aber ständig "abgerollt" werden, sei es durch die natürliche
Wasserkraft oder durch Besucher, entsteht ein mineralischer
Zeitindikator der durch seine Jahresringe an den Querschnitt eines
Baumstammes erinnert. Da bei dieser Kugel von außen nach innen
betrachtet der erste dunkle Ring von etlichen helleren umschlossen
ist wäre es sehr interessant, festzustellen ob vor ca.8-12 Jahren
das Wasser extrem verschmutzt war (evtl. durch einen Waldbrand oder
baulichen Maßnahmen am Thermalbad). Vermutlich weisen die Wände der
Sinterterrassen die gleichen Merkmale auf.
Es ist
bloß ein wenig unchique an dieser seltenen Naturschönheit
herumzusägen!
Herbeigeführt
durch die Abkühlung des schwefligen Kalziumcarbonatwassers entsteht
hier dieses Ausfällprodukt. (Die Entfernung von der Quelle bis zu
den Terrassen beträgt ca.1000 m). Die unterschiedliche Dicke der
Jahresringe lässt vermutlich auf die wechselnden Temperaturen
zwischen
den Jahreszeiten Sommer und Winter schließen. Somit würde im Winter
das Wasser schneller abkühlen und eine höhere Ausfällung bewirken
(dicke Ringe).
Die Konzentration
des Schwefels im Wasser, der nicht zur Entstehung der CaCO3 - Kugeln
beiträgt, ist hier nicht sonderlich hoch.
Dieser Platz ist wirklich ein Meisterstück der Natur und sollte auch
dementsprechend geschätzt und behandelt werden!
Karte