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Die Tour
Avanti!
Avanti, der Wetterbericht sagte bereits für die Nacht vom Sonntag
auf Montag einen Wechsel bzw. die Ablöse der seit drei Tagen vorherrschenden
trockenen Scirocco-Strömung um die Äolischen Inseln an. Somit war
für die Beobachtung der eruptiven Ereignisse an der Kraterterrasse
die klar angekündigte Nacht vom Samstag auf Sonntag die einzige
Hoffnung. Gutgläubig und schnell entschlossen brachte uns dieser
Kurztrip in die Tyrrhenischen See, und nach eineinhalb Jahren Pause
endlich wieder an den Stromboli.
Die folgende
und einzige Nacht war tatsächlich ungewöhnlich klar und fast
windstill.
Hier bot sich
uns tatsächlich wieder ein Umbau der Kraterterrasse. Der Ostbereich war
nicht mehr ein dominierender 'Elefantenrücken' mit zwei
trompetenartigen Austrittsöffnungen jedoch waren zu
diesem Zeitpunkt die beiden aktiven Vents in ihrer gewohnten Position
(April/Mai 2009). Der ganz östliche Austritt war während der ganzen Nacht im
Abstand von etwa 20 Minuten aktiv und Schoß unter lauten knallen Lavafetzen und Schlacke bis zu 150 Meter in den Raum. Die westliche
Seite war unterteilt in vier Röhren wobei zwei mäßig aktiv waren.
Insgesamt zählten wir acht Rotglühende Röhren. Der am Wochenende
zuvor von Marco Fulle beobachtete austretende Lavateppich in der
Mitte der Terrasse war mittlerweile erkaltet :-(.
mr
tb
Jedoch war
eine Besonderheit zwischen den westlichen Vents zu beobachten. Eine
bis zu fünf Meter hohe austretende Wasserstoffflamme welche bei
gleichzeitigem
Schlackeausstoß der benachbarten Röhren Blau-Violett in Erscheinung
trat, erfreute die Gemüter. Bei angehender Dämmerung verschwand die
Färbung und überraschender Weise war das Austrittsaerosol von einer
eher rußigen Beschaffenheit.
Kurz gesagt,
die Gesamtaktivität lief im Standartmodus ab, und nach eingehender
Beobachtung dieser regulären Standardfunzeln ließ dieses auch den
Zugang auf die untere westliche Kraterkante zu. Mal ein wenig Pep in
die ganze Sache bringen.
mr
tb
tb
tb
mr
Im Abstand von
etwa 30-40 Metern erhält man durchaus einen imposanteren und
eindrucksvolleren Einblick in die westliche Röhrenkultur.
tb
mr
Hier
bekommt man das das so genannte Atmen des Vulkans hautnah mit.
Kleinste Details bis zu Auswürfen von etwa 100 Metern belebten durch
die unmittelbare Nähe Körper und Geist.
Der sinkenden Vollmond im westlichen Hintergrund gab dem
Naturschauspiel zudem noch die Konturen des Geländes, und mit
zunehmender Dämmerung konnten weitere einmalige Lichtstimmungen auf
Chip gebannt werden.
tb
Von der Seite hatten die
acht Rotglühende Eruptionsröhren in der schwarzen Terrasse eher den
Anschein, dass dies auch der Golfplatz vom Teufel sein könnte. (Der
Höllenschurke wurde allerdings nicht gesichtet, vielleicht auch
besser so!).
tb
Nach Tagesanbruch wurde von uns noch der Ostkrater ins Visier
genommen. Hierbei wurden weitere eruptive Details eingefangen
Abschließend
ist zu erwähnen und es war auffällig, dass trotz heftiger Eruptionen
wie z.B. im Jahre 2007 die Grundgestaltung der Kraterterrasse immer
wieder zurückfindet
und die Lage der Erupt
ionsröhren annähernd an die
gleichen Positionen treten. Dies deutet wohl auf sehr stabile
Förderkanäle in der Tiefe des Vulkans hin, welche selbst durch
starke Zwischeneruptionen nicht verändert bzw. zerstört werden
können.
Hinweis!
Alle Krater können ohne
Ankündigung über diese Position und auch über die höhere gelegene Beobachtungsposition (Pizzo) auswerfen
und Sie lebensgefährlich verletzen. Betreten Sie
niemals ohne einheimischen Bergführer die Gipfelregion
des Strombolis.
Weitere Photos bei
ALPE,
M. Rietze